Wenn ein Streit mit deinem Partner droht zu eskalieren ist das nie ein gutes Zeichen und kann auf Dauer zu sehr schlimmen Folgen führen. Manchmal kommt viel Frustration zusammen und angestaute Konflikte ragen dazu bei, dass es zu heftigen Streits kommt, die beide wenig später bereuen.
Falls das öfter passiert solltest du Maßnahmen kennen, wie du in Zukunft solche Streits verhinderst oder wie ihr wenigstens auf einer respektvollen Art und Weise miteinander umgeht. Spannungen stauen sich auf und oft reicht eine Kleinigkeit um eure Beziehung ernsthaft auf die Probe zu stellen.
Das Ziel kann nur sein, diesen Kreislauf so früh es geht zu unterbrechen und zu verhindern, dass es irgendwann zur Trennung kommt, obwohl ihr das beide unbedingt vermeiden wollt.
Was kannst du tun, dass ein Streit mit deinem Partner nicht eskaliert?
Um hitzige Streits zu vermeiden ist es wichtig zu wissen, wie es überhaupt dazu kommt, dass ein Streit so eskaliert. Ein hitziger Streit bedeutet immer völligen Kontrollverlust über logisches, rationales Denken. Die tiefsten Emotionen steuern was du sagst und fühlst, egal ob sie mit der aktuellen Situation gerade zu tun haben oder aus der Vergangenheit stammen. Du bzw. ihr beide redet euch in Rage und ein normaler sachlicher Austausch wird unmöglich. Doch was kannst du dagegen tun? Das geht nur mit Vorsorge.
Erkenne, dass du gerade völlig außer Kontrolle gerätst
Es hört sich simpel an, aber es ist der entscheidende Punkt. Wie eben geschrieben verlierst du in einem eskalierenden Streit dein komplettes Urteilungsvermögen und deine bewusste Wahrnehmung.
Streit bedeutet immer eine Bedrohung, weil alles passieren kann und du zum Kampf bereit sein musst. Dein Körper reagiert darauf, indem er dir alle Energie die du hast zur Verfügung stellt. Natürlich ist das der komplett falsche Weg in dieser Situation, aber dein Körper kennt nur diese Reaktion und will dir helfen.
Wenn du selbst merkst wie alles außer Kontrolle gerätst musst du sofort stoppen, offen aussprechen, dass ihr gerade beide etwas aufgewühlt seid und besser später in Ruhe miteinander sprechen solltet. In dem Fall solltest du jedoch nicht wütend herausstürmen oder die Tür hinter dir zuknallen.
Habe immer das Ziel vor Augen, nämlich gemeinsam wie erwachsene Menschen zu einer Lösung zu finden, euch gegenseitig zuzuhören und respektvoll zueinander zu sein. Das mag gerade für sehr temperamentvolle Menschen sehr schwer sein, es ist jedoch die einzige Möglichkeit um einen großen Beziehungsstreit zu vermeiden.
Die auf lange Sicht bessere Variante ist es, einen solchen eskalierenden Streit mit allen Konsequenzen zu verhindern indem du vorbeugst, wie du im nächsten Abschnitt erfährst was du konkret tun kannst.
Wie kannst du einem Streit mit deinem Partner vorbeugen?
Du musst dir viel bewusster über deine Gedanken und Gefühle werden. Dabei können dir Achtsamkeitsübungen helfen auch wenn du im ersten Moment vielleicht denkst das wäre nur ein Hippie-Kram oder von irgendwelchen Yoga-Leuten.
Achtsam zu sein bedeutend in erster Line nur deine Gedanken und Gefühle zu beobachten, was es in dir körperlich auslöst und einfach nur ein Beobachter zu sein um ein wenig Abstand dazu zu bekommen.
Die meisten Abläufe (ca. über 90%) laufen unterbewusst ab und du hast keinerlei Kontrolle darüber, in einem Streit ist es wahrscheinlich noch viel mehr.
Wie machst du das also als praktische Übung für dich?
Hier sind die 4 Schritte einer Achtsamkeitsübung:
- Erkennen: Lege dich hin oder setze dich auf einen Stuhl und schließe deine Augen. Komme zur Ruhe und nehme bewusst wahr was du gerade fühlst und denkst.
- Beobachten und Akzeptieren: Egal welche Gefühle hochkommen, akzeptiere das sie da sind ohne sie zu bewerten.
- Untersuchen: Versuche Verbindungen herzustellen zu alten Erlebnissen und Erfahrungen, bei denen du dich ähnlich gefühlt hast. Schreibe es auf, wenn dir das hilft.
- Gewinne Abstand zu den Gedanken und Gefühlen: Begreife, dass du nicht deine Gedanken oder Gefühle bist, sie sind nur zeitlich begrenzt. Du veränderst nur dein verhalten aufgrund von diesen Erinnerungen und wenn du sie mit Abstand betrachten kannst werden sie abgeschwächt. Es macht keinen Sinn, dass dich alte längst vergangene Erlebnisse bis in die Gegenwart verflogen und dich so wütend/traurig machen.
- Schätze die Situation neu ein: Wie würdest du ohne diese negativen Erfahrungen der Vergangenheit reagieren? Würdest du eine andere Lösung finden oder dich anders Verhalten in einem Streit? Wahrscheinlich schon.
- Wie wünschst du dir dein Leben und deine Beziehung? Jetzt kannst du frei entscheiden ob es Sinn macht sich dauernd zu streiten oder ob ihr beide etwas grundlegend ändern müsst, dass du dich besser fühlst. Wie findet ihr gemeinsam eine Lösung für eure Probleme? Das alls geht nur in einem Dialog ohne den respektvollen Umgang zu verlieren und sich gegenseitig Vorwürfe an den Kopf zu schmeißen.
Um es kurz zu sagen: Achtsamkeitsübungen helfen dir mehr Objektivität zu bekommen und bewusster zu leben. Der Vorteil ist, dass du damit mehr Kontrolle über deine Gedanken und Gefühle bekommst. Du hast viel mehr bewusste Entscheidungskraft wie du auf ein Situation reagierst, die sonst eine Kurzschlussreaktion in dir hervorgerufen hätte.
Jeder Profisportler muss sich mit seinen Ängsten befassen und diese oder ähnliche Techniken anwenden um auf sein Maximum an Gehirnleistung und Entscheidungskraft Zugriff zu haben. Du kannst das auch so weit lernen, wie es dich weiterbringt, wenn du bereit dazu bist dein Leben grundlegend zu verbessern.
Deine alten erlernten Konditionierungen zu hinterfragen und durch neue zu ersetzen ist ein großer Entwicklungsschritt, deswegen nimm das ernst um nicht laufend Opfer deiner Gedanken und Gefühle zu sein. Machst du das nicht, dann musst du nicht erwarten, dass sich irgendwas in deinem Leben und deiner Beziehung ändert.
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